Einweihung des Denkmals „Puddelöfen“

Denkmal für 14 „Puddelöfen“

Die älteren Einwohner Augustfehn’s mögen sich noch entsinnen können. Auf dem Eisenhüttenplatz produzierte bis zur offiziellen Stillegung am 31.12.1932 eine Eisenhütte hochwertiges Eisen. Die damaligen Arbeitsbedingungen waren beschwerlich und schweißtreibend. In 14 sogenannten „Puddelöfen“ wurde das Rohmaterial geschmolzen, bevor daraus im eigenen Walzwerk Stab-, Nagel- oder Bandeisen hergestellt wurden. Heute steht nur noch der denkmalgeschützte Wasserturm mit dem Heizhaus.

Jetzt ist auf dem Eisenhüttenplatz ein Denkmal entstanden. Der „Kunstpfad Ammerland e.V.“, eine Interessengemeinschaft Ammerländer Kulturveranstalter, hat sich zum Ziele gesetzt, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf historische Stätten der Region zu lenken. Das Projekt „Vergessene Orte“ bezieht dementsprechend auch die damalige Eisenhütte Augustfehn in den „Kunstpfad“ mit ein.

14 Stelen (Säulen) mit aufgesetzten Eisenklumpen – je ca. 300 kg schwer –  sollen symbolisch an die Puddelöfen erinnern. Das Denkmal wurde im Stahlwerk Augustfehn von dem Friesoyther Kunstschmied Alfred  Bullermann geschmiedet. Am 14. August 2011 wurde es unter Einbeziehung der Öffentlichkeit eingeweiht. Werner Orth, ein Mann mit Geschichtsbewusstsein und Nachfahre des ersten Augustfehner Kolonisten Johann Friedrich Orth, hat in der kleinen Feierstunde bei strömendem Regen den etwa 50 Anwesenden von der Eisenhütte und den Begebenheiten drum herum erzählt. In seiner launigen Rede erwähnte er auch die Arbeitsbedingungen und Gewohnheiten an den heißen Öfen. Als 1869 der Großherzog von Oldenburg ein Alkoholverbot aussprach, ging das 2 Jahre lang gut. Aber die Arbeitsleistung sank ebenso um 20 %. So wurde Alkohol in Maßen wieder zugelassen.

Auch der Ortsverein Augustfehn hat die Schaffung dieses Industriedenkmals unterstützt.

Hans-Dieter Warnke, im August 2011

 

 

Dieser Beitrag wurde unter Archiv veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.